Was kostet ein Umzug?
Auch in Deutschland macht sich ein Trend hin zu mobileren Lebensverhältnissen bemerkbar. Zunehmend häufiger wechseln die Bürger ihren Wohnsitz innerhalb einer Stadt oder in eine andere Gemeinde.
TNS Infratest hat in seiner Umfrage unter rund 800 Personen festgestellt, dass gut 30 % der Befragten allein in den vergangenen zehn Jahren mehr als zweimal umgezogen sind. Die erhöhte Frequenz geht dabei meist auf berufliche oder familiäre Veränderungen zurück.
Doch es geht den Umziehenden nicht nur darum, ein Dach über dem Kopf zu haben, sondern ein möglichst komfortables Heim zu gestalten. Das heißt, zu den eigentlichen Umzugskosten kommen noch beachtliche Ausgaben für die Renovierung und Einrichtung hinzu. Dabei sind diese in den letzten beiden Jahren um satte 55 % bei den Käufern und 40 % bei den Mietern gestiegen.
Investitionen in Zahlen
Durchschnittlich geben Mieter für einen Umzug bis zum Vierfachen ihres monatlichen Netto-Haushaltseinkommens aus. Insgesamt belaufen sich die Investitionen für den Wechsel in eine neue Mietwohnung auf rund 9.700,– € laut TNS Infratest.
Noch höher fallen die Ausgaben bei den (überwiegend besser verdienenden) Käufern aus: Ca. 26.700,– € sind diese zu zahlen bereit, um die eigene Immobilie wohnlich zu machen.
„Käufer sehen die Anschaffungen als langfristiger und beständiger an, da sie in Wohneigentum investieren. Zudem antizipieren sie zukünftige Mietsteigerungen schon heute, was zu einer höheren Ausgabebereitschaft beim Kreditkonsum führt“, folgert Ralf Weitz von ImmobilienScout24.
Was kostet am meisten?
In der Regel schlägt die Investition in eine neue Küche am meisten zu Buche. Mehr als die Hälfte der befragten Mieter bezifferten ihre Ausgaben dafür auf durchschnittlich 2.800,– €, Käufer gar auf 8.000,– €. Darauf folgen die Anschaffungskosten für Wohnzimmermöbel und Küchengeräte.
Wofür Käufer extra zahlen
Es erscheint logisch, dass Mieter nicht bereit sind, die gesamte Wohnung auf eigene Kappe zu renovieren oder umzubauen. Größtenteils beschränkt sich die Umgestaltung auf das (vergleichsweise günstige) Streichen der Wände. Schließlich könnte bereits nach wenigen Jahren der nächste Umzug bevorstehen. Die teuren Errungenschaften müssten dann zurückgelassen werden.
Anders denken Immobilienkäufer. Sie sind willens, zusätzlich Geld für Umbau oder Modernisierungsmaßnahmen in die Hand zu nehmen: 49 % der befragten Käufer waren bereit, in ein neues Bad zu investieren (für durchschnittlich rund 9.500,– €), ein gutes Drittel steckte zudem Geld in eine neue Heizung (rund 15.000,– €).
Weitere Anschaffungen
Ist alles bezugsfertig, fließt meist noch weiteres Geld in die Ausstattung mit Hightech Equipment im Unterhaltungsbereich, Bodenbeläge und kleinere Möbel. Schlussendlich gaben die befragten Mieter für ihren Umzug bis zu vier Netto-Monatsgehälter aus, Käufer bis zum Sechsfachen ihres monatlichen Gehalts.
